— 236' —
Das Eintreffen des Königs auf dem Schlachtfelde: Gegen 8 Uhr ertönte von rückwärts her, von der Höhe von Dub, lautes Hurrarufen. Der König war auf dem Schlachtfelde angekommen. Es ist Hohenzollernart, in den Stunden der Gefahr dort zu sein, wo für Ehre und Glück des teuren Vaterlandes gekämpft wird. — In dem Augenblicke flog eine Granate heran. Sie schlug, ohne zu Platzen, in eine nickt weit entfernt haltende Schwadron Ulanen. Bald folgten mehrere. Vielleicht gaben die etwa 300 Pferde der Stabswache, die den König begleitete, ein bequemes Ziel. Darum wurde sogleich befohlen, daß das Hauptquartier sich im Gelände verteilen sollte. Der König, die Generale und Bismarck ritten nach Nordosten hinunter in die Ebene. Unweit des Kriegsherrn, welchen Moltke, Roon und Alvensleben umgaben, hielt Bismarck auf einem riesengroßen Fuchs. Wie er im grauen Mantel hoch-ausgerichtet dasaß und die großen Augen unter dem Stahlhelm glänzten, gab er ein wunderbares Bild: ein Riese aus nordischer Urzeit.
Nachdem sich der König über die Gefechtslage unterrichtet hatte, befahl er, daß die erste Armee die Bistritz überschreiten sollte. General v. Bose überschritt auf schnell hergestellten Stegen von Aesten und Brettern den breiten Bach und drang in das anliegende Gebölz ein, aus dem sich der Feind ohne Widerstand zurückzog. Jenseit des Flusses schwenkten dann sämtliche Bataillone etwa um 9>2 Uhr gegen den Hola-Wald, welcher ein vortrefflickes Schußfeld und eine ebensolche Deckung zu bieten schien.
Im Hola-Walde: Der Hola-Wald bildet ein ziemlich regelmäßiges Viereck von etwa 1100 Schritt Ausdehnung südlich der Chaussee von Sadowa nach Lipa. Er enthält längs der Chaussee hochstämmige Laub- und Nadelhölzer, besteht aber im übrigen aus überaus dichtem Unterholz.
Beim Vordringen fanden unsere 31er it. 71er nur schwache Abteilungen des Gegners vor. welche sich ohne Kampf zurückzogen. Mühsam bahnten sich die Musketiere den Weg durch das dichte Gebüsch. Plötzlich — man hatte noch nicht den südlichen Waldsaum erreicht — wurde das Gehölz lichter, und geradeaus erblickte man aus einem kaum 1000 Schritt vorliegenden Höhenzuge bei dem Dorfe Lipa eine lange Artillerielinie. Der Gegner hatte das Unterholz aus einige 30 Schritte vom Waldrande entfernt, um Einsicht zu erlangen. Fast im gleichen Augenblick begrüßte die Preußen ein Hagel von Granaten. Trotz der trüben Witterung zielten die Oesterreicher gut und ihre Granaten schlugen richtig ein. Sie hatten an mehreren Stellen des nach Lipa zugekehrten Saumes Bäume ihrer Rinde beraubt, sodaß die hellen Stämme gute Zielpunkte boten. Das Feuer steigerte sich bald zu einer betäubenden Heftigkeit; Blitz auf Blitz zuckte in weitem Umkreise schnell hintereinander auf, unaufhörlich rollte der Donner und sausend kam Geschoß auf Geschoß mit fürchterlicher Sicherheit daher. Granate
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Die Höhen. 7
Wir längere Zeit stehen und betrachten die vielen Waffen und Rüstungen, die
uns davon erzählen, in welcher Weise der Krieg früher geführt wurde.
Das größte Zimmer ist der Saal. Von seinem Balkon aus gehen wir
aus breiten Treppen hinunter in den Park. Vor uns lieg^der Schloß-
teich. Stolze Schwäne schwimmen auf seiner Oberfläche; Springbrunnen
plätschern; kleine Boote schaukeln auf der Wasserfläche hin und her.
Tiefe Stille herrscht rings umher; nur aus der Ferne vernehmen wir das
Rauschen der hundertjährigen Buchen und Eichen der Brandtsheide.
Schloß Wiesenburg.
Wir verlassen das Schloß und besteigen den 200 in hohen Hagel-
berg mit seinen prächtigen Waldungen. Wir sehen, wie dort im S.o.
über die Oberfläche des Flämings die breite, mit Pappeln bepflanzte
Heerstraße zieht, die schließlich nach Wittenberg führt. Im N. erblicken
wir die hohen Türme der alten Bischossstadt Brandenburg. Doch,
was soll das Denkmal hier, aus Sandstein gemeißelt, bedeuten? Ein
Heldenweib steht vor uns, das zürnend in die Ferne schaut und sich mit
einem großen Schilde schützt. Es ist eine Borussia. Zwei Festungs-
geschütze, die 1870 in Frankreich erbeutet wurden, stehen in der Nähe.
Wir lesen die Inschrift: „Der heldenmütigen Landwehr, welche am
27. August 1813 von Vaterlandsliebe begeistert hier einen glänzenden
Sieg ersocht". Nachdem unsere tapferen Väter das französische Heer be-
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Extrahierte Personennamen: August
Extrahierte Ortsnamen: Wittenberg Brandenburg Frankreich
Die Höhen. '21
wir längere Zeit stehen und betrachten die vielen Waffen und Rüstungen, die
uns davon erzählen, iu welcher Weise der Krieg früher geführt wurde.
Das größte Zimmer ist der Saal. Von seinem Balkon aus gehen wir
aus breiten Treppen hinunter in den Park. Vor uns liegt der schloß-
teich. Stolze Schwäne schwimmen aus seiner Oberfläche; Springbrunnen
plätschern; kleine Boote schaukeln auf der Wasserfläche hin und her.
Tiefe Stille herrscht rings umher; nur aus der Ferne oernehmen wir das
Rauschen der hundertjährigen Buchen und Eichen der Brandtsheide.
Nach einer Photographie von H. Zernsdorf, Belzig.
Schloß Wiesenburg.
Wir verlassen das Schloß und besteigen den 200 rn hohen Hagel-
berg mit seinen prächtigen Waldungen. Wir sehen, wie dort im S.o.
über die Oberfläche des Flämings die breite, mit Pappeln bepflanzte
Heerstraße zieht, die schließlich nach Wittenberg führt. Im N. erblicken
wir die hohen Türme der alten Bischofsstadt Brandenburg. Doch,
was soll das Denkinal hier, aus Sandstein gemeißelt, bedeuten? Ein
Heldenweib steht vor uns, das zürnend in die Ferne schaut und sich mit
einem großen Schilde schützt. Es ist eine Borussia. Zwei Festungs-
geschütze, die 1870 in Frankreich erbeutet wurden, stehen in der Nähe.
Wir lesen die Inschrift: „Der heldenmütigen Landwehr, welche am
27. August 1813 von Vaterlandsliebe begeistert hier einen glänzenden
Sieg erfocht". Nachdem unsere tapferen Väter das französische Heer be-
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Extrahierte Personennamen: H._Zernsdorf August
Extrahierte Ortsnamen: Belzig Wittenberg Frankreich
Echirmakazic mit Hottc»tottc»Hii!tc! Tluasbcrgk, 2000 w
Unks daneben Alosbaum. Windhuk lsso m
1
Steppe bei Windhuk,
Im Bordergrunde Ausmarsch („Trekk") nach einer entfernten Station, Ein Hereroreiter führt dieherde südafrikanischer
Rinder und Fettschwanzschafe, Durch Steppengras und Dornstauden geht meilenweit der Weg über Sandboden und
Steingeröll,
Waterbcrg Igoo m
(Sluä „Lichtbilder für den geographischen Unterricht", Th. Bciiziugcr, «luilgurl i
Landschaft am Waterberg, nördlich von Windhuk,
Am Waterberg, einem 100 km langen Sandsteinriff, treten in dem wasserarmen Lande Quellen zutage, die die Anlage
von Farmen begünstigen. Hier sammelten sich 1904 die aufrührerischen Herero, nachdem sie vorher die deutschen
Farmen in Brand gesteckt und zahlreiche Weiße ermordet hatten. Von den deutschen Truvpen umzingelt, erlag hier der
Kern dieses Bantuvolkes, der Rest wurde gefangen oder in das Sandfeld versprengt.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltkrieg
Inhalt: Zeit: 1914-1918
168
von Les Eparges die Hölle der Artillerie, das Fegseuer von stinkenden Handgranaten und die Sturmangriffe von immer neu vorflutenden Jn-fanteriewellen auszuhalten. Und so bis zum 5. Juni! Aber alles war vergebens. Keine Handbreit des eroberten Landes ließen sich unsere Getreuen entreißen. —
Nicht minder schwer waren während der ganzen Zeit die Kämpfe im Priesterwald. Dieses echt lothringische Waldgestrüpp mit seinem seltsamen Namen, das in einer Ausdehnung von etwa acht Kilometern nach allen Steiten nordwestlich von Pont ä Mousson liegt, ist durch seine erbitterten, während des ganzen Sommers 1915 hin und her wogenden Kämpfe so berühmt geworden, daß Nichtkenner das ganze Ringen zwi-schen Maas und Mosel irrtümlich zusammenfaßten in den Namen der Kämpfe im Priester-wald. Und doch ist er nur der kleine südöstlichste Winkel des Schlachtenvierecks zwischen Maas und Mosel. Aber die Wut und der Ingrimm des Ringens haben diese Stätte, die früher wohl ein Heim der keltischen Priester war, wie von neuem geweiht. Der „Todeswald" heißt er bei den Feldgrauen und auch der „Witwenwald". Die Franzosen dagegen sagen, wie immer zur Größenkrankheit geneigt, „unser Wald", genau wie sie vom wiedereroberten Elsaß sprechen, weil sie noch nicht einmal ein Zwölftel davon in Händen haben.
Bei Norroy steigt steil aus dem Moseltal ein Höhenkamm, von Schluchten durchlüftet und mit dichtem Unterholz bekleidet, der westsüdwestlich verläuft und im Croix des Carmes seinen höchsten Punkt erreicht. Auf diesem Hvhenrük-ken und westlich davon lagen bis in den Sommer 1915 die deutschen Stellungen. In zäher Sappenarbeit hatten die Franzosen ihre Gräben langsam vorgeschoben, bis es ihnen im Juni gelang, aus dem westlichen Teil des Höhenrückens Fuß
zu fassen. Hinab mit ihnen! Das war die
Losung, die wochenlang durch die deutschen Gräben ging. Das Unternehmen war nicht leicht und bedurfte genauer Vorbereitung. Am 4. Juni bei Tagesanbruch begann der vorbereitende Angriff. Eine Gruppe von fünf französischen Blockhäusern, die beim Hauptsturm hätte gefährlich werden können, wurde samt der Besatzung in die Luft gesprengt, nachdem es gelungen war, die erste der sieben hintereinander ausgebauten französischen Stellungen im östlichen Waldteil zu stürmen. Nachmittags wurde in einem unerhörten Anlauf der Hauptangriff ausgeführt, der bis zum Abend alle französischen Stellungen in einer Breite von anderthalb Kilometer,
dazu tausend unverwundete Gefangene, drei Geschütze, sieben Minenwerfer, sieben Maschinengewehre und einen reich ausgestatteten Pionierpark in unseren Besitz brachte. Unter den Gefangenen befanden sich auch Neger der französischen Insel Reunion als „Mitkämpfer für europäische Zivilisation und Kultur". Die deutschen Verluste erreichten, alles in allem genommen, noch nicht einmal die Zahl der unverwundeten französischen Gefangenen.
Dieser Sieg im Priesterwald war die letzte Kampfhandlung großen Stils im vergangenen Sommer. An täglichen Feuerüberfällen fehlte es zwar nie, die üblichen Grüße mit Handgranaten und Wurfminen wurden immer wieder ausgetauscht bis in den Spätherbst, wo das letzte spärliche Laub aus den zersetzten Kronen des Priester-waldes siel; aber von dem Gedanken, daß er nur die Zange hinter St. Mihiel zusammenzudrücken brauche, um eine deutsche Armee außer Gefecht zu setzen, davon war der General Dubail nun doch endgültig abgekommen.
Was aber aus dem Kampsgebiet im Jahr 1915 geworden ist, das läßt sich nur ahnen, nicht aber beschreiben. Im Priesterwald und in den aus der Südfront liegenden Gehölzen von Apre-mont, sowie im Bois Bruls bei Ailly hatten deutsche und französische Granaten nur allzu gründlich nachgeholt, was mangelnde Forstkultur während langer Jahrzehnte versäumt hatte. In dichten Hausen von Prügelholz liegt überall das Gestrüpp fußhoch auf dem Waldboden. Wie leere, fahle Hopfenstangen stehen die früher dichten Buchen und Eichen da. Von surrenden Schrapnellkugeln und -Zündern und von singenden Gewehrgeschossen ist alle Rinde abgesprengt. Wo eine Granate den Stamm traf, da ragt ein borstiger Riefenpinfel in die Lust; die seltenen Nadelholzbäume aber find oben kreisförmig ausgefasert wie Palmen. Aber auch die Wurzeln haben Granaten und Minen nicht geschont, und mancher Stamm liegt umgekehrt und reckt feine Wurzelarme hilflos in die Luft. Nicht minder grauenvoll sieht es aus im Kampfgelände bei Combres und bei Les Eparges. Ein Chaos von Steingeröll und Felsplatten, Baumstümpfen 'und Gestrüpp, von Knäueln zerschossenen Stacheldrahts und von vernichtetem Kriegsgerät aller Art überdeckt das Schlachtfeld, und große Sprengtrichter zerreißen die Erde fchiuchtartig. Auch das ist eben ein Neues beim Monate und Jahre lang dauernden Stellungskrieg, daß er gründlicher als die schwerste Schlacht im Bewegungskamps es vermöchte, das Gelände verwüstet und entseelt.
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Der Flankenangriff gegen Rußlands
13
hielten sie immer wieder fest. And inzwischen marschierten die Truppen an den Flügeln, was das Zeug halten wollte, um die Russen herum. Am fünften Schlachttag standen die Deutschen schon so (Tafel!), am achten und letzten Tage waren sie so (Tafel!) eingekreist. Lier liegt die russische Stadt Augustow, östlich davon ein riesiger, dichter Wald. 2n diesen Wald hinein waren jdie Reste der russischen Njemenarmee nun getrieben, und außen herum standen die Deutschen. Und nun war es wieder wie^bei Tannenberg. Was nicht erschossen wurde oder im Gestrüpp und Sumpf umkam, wurde gefangen ge. nommen. Nur ganz wenigen gelang es, sich durchzuschleichen und in eiliger Flucht zu entkommen. Die ganze große zweite Njemen-Armee war auch vernichtet. Ihre Geschütze und Wagen standen im Walde von Augustow zerstreut, Leichen und Pferdekadaver dazwischen. Wochenlang hat es gedauert, bis alle Beute geborgen war. Ostpreußen aber war wieder befreit; und seitdem ist kein Russenheer wieder auf unseren deutschen Boden gelangt. And die Russen hatten einen heilsamen Schreck gekriegt, was nun noch an ihren Flügeln geschehen würde, da das große Leer, das im Norden sie gegen Umgehung schützen sollte, vernichtet war.
Merkworte:
Der Feldzugsplan 1915.
Umklammernde Vernichtung wegen Entfernung nicht möglich Ziel: Rußland unschädlich machen
1. Die Russen weit von der Grenze forttreiben
2. Festungsgürtel nehmen
3. Viele Soldaten und Rüstzeug vernichten. Zunächst Flanken bedrohen
1. Eigenes Land befreien
Galizien, Ostpreußen
2. Russen ängstigen, daß sie anderwärts weniger
Acht geben Befreiung der Bukowina im äußersten So Befreiung Ostpreußens im äußersten No
Vernichtung von 200000 Russen in der masurischen Winterschlacht, Februar 1915
Äindenburg kreist Russen im Marsch ein.
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— 7 —
Themse-]
Dover
fightoj
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l Kniserslaut m ifiaarbrückejv
i Rouen
Soissons
Verdun•
O-i v Chalons
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Französischer Krie^sschaiqilatz so Maßstab 1: 5 Mill.
••••••• Deutsche Steuungsunie
Miil
Regen arbeiteten sie sich durch den aufgeweichten Lehmboden von Graben zu Graben voran, und wenn die Stiefel im Kote stecken blieben, ging's barfuß weiter.
Der an Zahl überlegene Feind wehrte sich tapfer in starken Stellungen, und doch warfen ihn die Deutschen auf einer Frontbreite von zwölf bis fünfzehn Kilometer in dreitägigem Ringen von den Höhen hinunter und über die Aisne. Die Franzosen verloren das rechte Aisneufer, dazu 25000 Mann, 18 schwere und 17 leichte Geschütze. Das waren größere Verluste als in der Schlacht bei St. Privat und Gravelotte am 18. August 1870, die sich auf einem annähernd so großen Kampffelde abspielte.
Die Kämpfe um den Argonnerwald. Der Argonnerwald liegt ungefähr in der Mitte zwischen der wichtigen Festung Verdun und dem Lager von Chalons. Er erstreckt sich von Norden nach Süden in einer Länge von etwa 40 km und hat eine Breite von 8—12 km. Juuge Buchen, Eichen, Erlen, Birken und
Stechpalmen bilden ein dichtes Gebüsch. Um die wenigen großen Bäume schlingen sich Efeu und Waldrebe. Wege sind selten und schlecht. Bei Regenwetter bleiben Menschen und Fuhrwerk im lehmigen Boden und in grundlosen Sümpfen stecken. Hier tobt nun seit Ende September der Kampf. Er gilt der Festung Verdun. Die Deutschen, die von Norden nach Süden vordringen, wollen die Eisenbahn von Paris nach Verdun erreichen und die Festung von Westen abschließen. Die Franzosen suchen natürlich Verdun zu retten.
Als die Deutschen im September gegen den Wald vorrückten, fanden sie ihn besetzt und durch befestigte Waldhütten, Gräben und Drahtverhaue so ver-
2*
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Extrahierte Personennamen: Maßstab August Chalons
Extrahierte Ortsnamen: Dover Rouen
Soissons Argonnerwald Argonnerwald Verdun Paris
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der tobende Sturm und schmetterte sie herab, die Verwirrung zu
erhöhen, r^ solchen Schwierigkeiten die Römer sich in hülf-loser Lerne befanden, eilten die Deutschen, kundig der Fußpfade, von allen Seiten ihnen durch das dichteste Gebüsch nach und umstellten sie plötzlich. Anfangs schleuderten sie nur von weitem chre Geschosse " Da aber, da sie nur schwachen Widerstand sanden und viele verwundet zu Boden sanken, drangen sie kühner heran.
Ohne geschlossene Reihen, in buntem Gemisch, Mchen Wagen und Waffenlosen zogen die römischen Soldaten, unfähig sich zu sammeln. Wenige wurden allenthalben von einer Überzahl angegriffen. Daher erlitten sie viele Verluste, ohne Gleiches mit Gleichem vergelten zu
können. L
So schlugen sie denn an einem Orte, der so geeignet war, als man ihn immer auf einem mit dichtem Wald bedeckten Gebirge finden konnte, ein Lager auf. Hier verbrannten sie den größeren Teil ihrer Wagen und' was sie von Gepäck entbehren konnten oder
ließen es zurück. . r .r
3. Am Tage darauf brach man in einem etwas steiler geord. ncten Buge auf und rückte auf eine baumlose Ebene vor, doch nicht ohne schwere Verluste zu erleiden. Von dort aus gelangte man wieder in den Wald. Machten die Römer den Verbuch, sich gegen die heranstürmenden Feinde zu verteidigen, dann schlug auch dies tu ihrem Verderben aus. Denn da das Heer auf einen kleinen Raum zusammengedrängt war, damit zugleich Fußvolk und Reiterei in dichter Reihe den Feind abwehren könnten, so fügten ste einander
selbst vielen Schaden zu. Auch aus den Wipfeln der Bäume
wurden Geschosse aus sie geschleudert.
Noch einmal unterbrach die Nacht den Kampf. Als die Römer am dritten Tage sich wieder auf den Weg machten, strömten Regengüsse hernieder und erhob sich ein furchtbarer Sturm. Weder vorwärts konnten sie dringen, noch sich sammeln und Halt machen.
Selbst der Schutz der Waffen ward ihnen geraubt. Nicht Bogen und Pfeil, nicht Wurfspeer und Schild waren zu gebrauchen: sie trieften vor Nässe. Weniger trafen diese Nachteile die Feinde. Leichtbewaffnet waren die meisten, und gedeckt vermochten sie anzugreifen und sich zurückzuziehen.
Dazu kam, daß jetzt auch die Zahl der Deutschen anwuchs. Denn viele, die vorher geschwankt hatten, eilten ihnen zu Hülfe. Leichter vermochten sie nun die Römer, die schon viele der Ihrigen verloren hatten, zu umzingeln und niederzuhauen.
In solcher Lage fürchteten Varus und andere angesehene Männer, welche schon verwundet waren, daß sie lebendig in die Hand des Feindes geraten oder von dem erbitterten Gegner grausam getötet werden könnten und stürzten sich in ihre eigenen Schwerter. — Als die Kunde davon sich verbreitete, dachte niemand mehr an Verteidigung , selbst dann nicht, wenn er die Krast dazu hatte. Die einen folgten dem Beispiel ihres Führers, die andern warfen die Waffen weg und boten sich freiwillig dem Tode dar. Zu entfliehen
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Srfjtrmafujlc mit .fcotteittottoiitiiittc;
links tinneticn Vlloebnnm
Sliuisticrßc, 2000 m
Windhnk, 1030 in
~l
(Nach Wünsche, Deutsche Kolonialwandbllder, Verlag von Leittert 4 Schncidewind, Dresden.)
Steppe bei Windhuk.
,^m Vordergrunde Ausmarsch („Trekk") nach einer entfernten Station. Ein Hereroreiter führt die Herde süd-
afrikanischer Rinder und Fettschwanzschafe. Durch Steppengras und Dornstauden geht meilenweit der Weg über
Sandboden und Steingeröll.
Waterbera 1900 m.
(Vitts „Lichtbilder für den qeoqraphischen Unterricht", Th. Benzinster, Stlittgart.)
Landschaft am Waterberg, nördlich von Windhuk.
Am Waterberg, einem 100 km langen Sandsteinriff, treten in dem wasserarmen Lande Quellen zutage, die die
Anlage von Farmen begünstigen. Hier sammelten sich 1904 die aufrührerischen Herero, nachdem sie vorher die deut-
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Schirmakazie mit Hottentottenhütte;
links daneben Aloebaum
Auasberge, 2000 m
Windhuk 1630 m
(Nach Wünsche, Deutsche Ko'onialivandbilder, Verla» von Lenicrt u. Schneidewind, Dresden.)
Steppe bei Windhuk.
Im Vordergrunde Ausmarsch („Trekk") nach einer entfernten Station. Ein Hereroreiter führt die Herde süd-
afrikanischer Rinder und Fettschwanzschafe. Durch Steppengras und Dornstauden geht meilenweit der Weg über
Sandboden und Steingeröll.
Waterberg 1900 m
(Aus „Lichtbilder für den geographischen Unterricht", 2h. Benziuger, Stuttgart.)
Landschaft am Waterberg, nördlich von Windhuk.
Am Waterberg, einem 100 km langen Sandsteinriff, treten in dem wasserarmen Lande Quellen zutage, die die
Anlage von Farmen begünstigen. Hier sammelten sich 1904 zuletzt die aufrührerischen Herero, nachdem sie^vor-
herzdie deutschen Farmen in Brand gesteckt und zahlreiche Weiße ermordet hatten. Von den deutschen Truppen
umzingelt, erlag hier der Kern dieses Bantuvolkes; der Rest wurde gefangen oder in das Sandfeld versprengt.
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